Yin Yoga für einen gesunden Darm

Verdauungsprobleme? Darüber spricht doch keiner gerne … Dabei ist unsere Verdauung ein spannendes Thema!

Unser Darm ist sensibel. Geht es uns psychisch nicht gut, kann sich das körperlich bemerkbar machen und unser Darm rebelliert.

Aber auch umgekehrt kann körperliches Unwohlsein unsere Psyche ganz schön in Mitleidenschaft ziehen. 

Denn unser Darm und Gehirn stehen in enger Verbindung zueinander und beeinflussen sich gegenseitig. Über unser Nervensystem, Botenstoffe und Hormone kommunizieren Kopf- und Bauchhirn ständig miteinander. Diese Verbindung wird auch als Darm-Hirn-Achse bezeichnet:

Unser Zentrales Nervensystem (ZNS) reagiert auf Stress, Angst oder Ärger. Der Körper produziert daraufhin Stresshormone, die die Darmwandnervenzellen aktivieren. 

Verdauungsprobleme können die Folge sein:

  • Blähungen
  • Durchfall
  • Verstopfung

Aber auch umgekehrt hat unser Darm Einfluss auf unser Hirn und unsere Psyche. Man geht mittlerweile sogar davon aus, dass eine gestörte Darmflora Depressionen verursachen kann. 

Wir haben in unserem Verdauungssystem, genau wie im Gehirn, zahlreiche Nervenzellen - das Enterische Nervensystem (ENS).

In diesen Nervenzellen befindet sich mehr Serotonin (Glückshormon) als im Gehirn. Wenn unser Darm krank ist, kann es sein, dass er nicht genügend Serotonin produziert und ans Gehirn sendet. Es kommt zum Serotoninmangel und dieser kann wiederum eine Depression hervorrufen.

Wie Yoga unsere Darmgesundheit beeinflussen kann …

Im Yoga geht man davon aus, dass Körper, Geist und Seele eine Einheit sind und sich somit gegenseitig beeinflussen. 

Der Darm filtert über die Nahrung aufgenommene Stoffe und gibt sie in den Blutkreislauf ab oder scheidet sie wieder aus. Ein wichtiger Bestandteil des Darms sind die Darmbakterien, die die Darmflora bilden. 

Ursache einer gestörten Darmflora sind häufig unsere Lebensumstände wie z.B.

  • Bewegungsmangel
  • zu wenig oder das Falsche trinken
  • nicht genügend Ballaststoffe

Menschen, die unter zu viel Stress leiden, haben früher oder später mit großer Wahrscheinlichkeit auch Probleme mit Magen oder Darm.

Das muss nicht zwingend zu einer ernsthaften Krankheit führen. Auch Sodbrennen oder Verdauungsprobleme können als Folge auftreten. 

Ein Kreislauf beginnt … 

Wir tun also gut daran, unserer Verdauung mehr Aufmerksamkeit zu schenken, indem wir uns mehr Ruhe und Entspannung gönnen und uns ausgewogen ernähren.

Yoga kann die Darmgesundheit auf verschiedene Arten beeinflussen:

  • Verbesserung der Durchblutung und des Stoffwechsels
  • Massage der Bauchorgane
  • Stimulierung des Darms
  • Reduzierung von Blähungen und Verstopfung
  • Senkung des Stresspegels 
  • Reduzierung von Entzündungen 

Yoga wirkt auf körperlicher und geistiger Ebene und aktiviert die Selbstheilungskräfte. Der Körper schaltet vom Stress-Modus (Sympathikus) in den Entspannungsmodus (Parasympathikus). Nützlicherweise ist der Parasympathikus auch verantwortlich für eine reibungslose Verdauung.

Ein besonders sanfter und meditativer Yogastil ist Yin Yoga. Dabei werden die einzelnen Asanas (Positionen) für ca. 3-5 Minuten gehalten. 

Während dieser Zeit hat der Körper Gelegenheit sich zu entspannen und die Gedanken kommen zur Ruhe.

Bei Asanas, bei denen man die Seiten wechselt, wie z.B. dem Halben Drehsitz, fängt man bestenfalls mit der rechten Seite an. Während dem Verweilen in der Position wird der Dickdarm mit Hilfe des Atems massiert. 

Anatomisch gesehen (s. Bild) tritt die verdaute Nahrung auf der rechten Körperseite aus dem Dünndarm in den Dickdarm, wandert dann nach oben, weiter auf die linke Körperseite und wird dann ausgeschieden.

 Anfänger sollten Yin Yoga unter fachlicher Anleitung ausprobieren, denn das minutenlange Verweilen in einer Position kann anfänglich eine gewisse Geduldsprobe darstellen. 

Doch es lohnt sich! 

Studien zufolge kann Yin Yoga nicht nur Stress entgegenwirken. Regelmäßig praktiziert helfen die Übungen, deinen Darm in Schwung zu bringen, Ablagerungen zu lösen und Stresshormone wie Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol zu reduzieren.

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