Der Piriformismuskel (piriformis musculus)
Der Piriformis (s. Bild1) befindet sich tief in der Hüftmuskulatur unterhalb der Gesäßmuskeln. Er beginnt am Kreuzbein und führt beidseitig über das Becken bis zu den Oberschenkelhalsköpfen. Er leistet Haltearbeit und unterstützt unser Hüftgelenk bei rotierenden Bewegungen und Abspreizen des Oberschenkels.
Interessant ist, dass der Piriformis auf dem Weg vom unteren Rücken zu den Oberschenkeln auf den Ischiasnerv trifft.
Langes Sitzen führt oft zu einer ungünstigen Körperhaltung und einseitiger Belastung. Die Folge ist, dass sich die Muskeln und Faszien im Gesäßbereich verkürzen. Die Fasern verlieren an Elastizität und Spannung - Gegenspannung entsteht und bringt auf Dauer zu viel Druck ins Gewebe. Dies kann dann zu einer Reizung des Ischiasnerv und schmerzhaften Entzündungen führen.
Der Psoasmuskel (musculus psoas major)
Der Psoas (s. Bild1) ist der einzige Muskel, der Ober-und Unterkörper großflächig miteinander verbindet, genauer gesagt unsere Wirbelsäule mit den Beinen. Er setzt seitlich am 12. Brustwirbel an, umspannt von dort aus alle fünf unteren Lendenwirbel und verläuft von dort über den unteren Bauchbereich und das Becken zum oberen Teil des Oberschenkelknochens. Er macht es dadurch möglich, dass wir unsere Beine heben und senken können. Er ist über Faszien mit dem Zwerchfell verbunden und spielt deshalb auch eine wesentliche Rolle für unsere Atmung. Mehr noch, er bildet eine Art Ablage für viele wichtige innere Organe.
Der Psoas wird auch „Muskel der Seele“ genannt. Wenn er optimal agiert, kann er dein ganzes Körper- und Seelenwesen ins Gleichgewicht bringen. Er reagiert sehr stark auf Stress. Wann immer wir darunter leiden, wird der Psoas getriggert und angespannt.
Fazit:
Je mehr der Psoas unter Spannung ist, desto mehr erschöpft sich auch unser Organ- und Immunsystem.
Wie schon angedeutet, ist dauerhafter Stress der wahre Feind dieses Muskels.
Jedoch können auch zu langes Sitzen oder schlecht sitzende Schuhe den Psoas verkrampfen, weil wir unsere Haltung beeinträchtigen und somit auch unsere ganz natürlichen Bewegungen.
Der Piriformis ist der Gegenspieler zum Psoas. Ist dein Psoas verspannt, versucht der Piriformis das auszugleichen. Über kurz oder lang wird sich dieser aber auch verspannen. Und das kann sehr schmerzhaft werden.
Fazit:
Achte also darauf, dass du sowohl den Psoas, als auch den Piriformis ausreichend dehnst und somit wieder ein Gleichgewicht herstellst.
Das Piriformis Syndrom
Die Ursachen:
- langes Sitzen
- zu wenig Bewegung
- einseitige Belastung
- Überanstrengung
- Überlastung der Gesäßmuskulatur durch Sport wie z.B. bei Läufern
- zu schweres Heben
- Stress
Die Symptome:
- stechende oder ziehende Schmerzen in einer Gesäßhälfte, die sich im Sitzen verstärken
- Schmerzen in der Lendenwirbelsäule
- Gangschwierigkeiten auf der betroffenen Seite
- Schmerzen beim Treppensteigen, Außenrotation des Beines oder beim Bücken
- Ruhe- und Bewegungsschmerzen im Bereich des Iliosakralgelenks mit Ausstrahlung in die Leiste
Fazit:
Mit einer gezielten (Yin) Yoga Praxis kannst du deinen Piriformis und Psoas dehnen und somit Schmerzen vorbeugen bzw. auflösen.
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